Jamek-Weine im Stift Melk
Über viele Jahre bewirtschaftete das Benediktinerstift Melk die in seinem Besitz stehenden Weingärten in der Wachau selbst. Der Lesehof des Stiftes war zu dieser Zeit in Wösendorf. Nachdem im Jahr 1979 es zu einer Pensionierungswelle gekommen war, trat der damalige Abt mit der Bitte an Josef Jamek heran, die Stiftsweingärten zur Bearbeitung zu übernehmen.
Seit 1979 bewirtschaftet das Weingut Jamek diese Weingärten und somit kommen die Weine, die im Stift Melk genossen werden aus dem Hause Jamek.
Die Weingärten sind in den Rieden Liebenberg, Steinwand, Kollmitz, Zweikreuzgarten und Hochrain gelegen.
Renovierung der Natursteinmauern in der Ried Achleiten
Im Jahr 1998 haben wir begonnen, die durch Sturm, Regen und Schneefall der letzten 500 Jahre in Mitleidenschaft gezogenen Natursteinmauern zu ersetzen. Jede freie Minute von der Schneeschmelze bis zum ersten Novemberfrost haben wir mit den Mauerarbeiten verbracht.
Nun erstrahlt die Ried Achleiten im neuen Glanz und wir sind voll Hoffnung, daß der Weingarten nun wieder 500 Jahre halten wird.
Unsere Weine
In unseren Weinen finden Sie viele Spielarten des Wachauer Terroirs.
Die Leichtigkeit, die Fruchtigkeit und Tiefe, ein Spektrum, das das Herz der Weinfreunde höher schlagen läßt. Trinkfreude und Bekömmlichkeit durch Naturbelassenheit der Weine sind unser oberstes Gebot.
Die Hauptsorte ist der Grüne Veltliner. Fruchtigkeit und Würze zeichen diese Sorte aus. Die unterschiedlichen Böden, die die Wachau zu bieten hat, prägen diesen Wein. Der Riesling gilt aus die Königin der Rebsorten und ist die zweite wichtige Rebsorte in der Wachau. Steinfruchtnoten und die etwas pointiertere Säure zeichnen diese Weine aus. Zusätzlich haben wir Weißburgunder, Chardonnay, und Gelben Muskateller angebaut. Von den Rotweinsorten Spätburgunder und Zweigelt bauen wir reinsortige Weine aus und cuvèetieren einen Roséwein von beiden Sorten.
Die Weine werden klassifiziert in Steinfeder®, Federspiel® und Smaragd®. Dies sind die Qualitätskategorien der Wachau und geschützte Marken des Gebietsschutzvereins Vinea Wachau Nobilis Districtus.
Steinfeder® | leicht und duftig | bis 11,5% Alkohol |
Federspiel® | Wein im Kabinettbereich | bis 12,5% Alkohol |
Smaragd® | substanzreichster Wein | bis 12,5% Alkohol |
Vinfikation
Jamek Weine, die Vinifikation
Josef Jamek hat seine Weine bereits im Jahr 1976 im Edelstahltank vergoren. Nach dem Abschluß der Gärung wurden die Weine damals wie heute im großen Holzfaß ausgebaut. Die Weine bekommen dadurch einen eleganten und harmonischen Charakter.
Heute erfolgt die Weinbereitung nach wie vor nach diesem Credo von Josef Jamek, schonende Verarbeitung der Trauben und Gärung im Edelstahl und traditionelle Lagerung der Weine im Holzfaß.
Neue Traditionen
Jamek, die neuen Traditionen
Johannes Altmann und Herwig Jamek führen den Traditionsbetrieb in der vierten Generation. Mit großer Liebe zur Wachau, deren Kultur und Geschichte leitet Johannes den Gastbetrieb und sein Schwager Herwig kümmert sich um das Weingut und die Weinberge.
Josef Jamek
Josef Jamek gilt als der Doyen des Weinbaus in der Wachau. Viele entscheidende Impulse für den heute so selbstverständlichen Charakter der Wachauer Weine gingen von ihm aus. Das Weingut Jamek nahm seinen bescheidenen Anfang mit dem Ankauf des ersten Weingartens durch dessen Vater – Anton Jamek. Josef Jamek interessierte sich schon früh für den Weinbau und besuchte 1936 die Weinbauschule in Krems.
In den 50er Jahren wurden einige Weingärten dazugekauft und gepachtet. 1959 folgte der große Schritt mit dem Ankauf von 1,5 ha in der Ried Klaus. Im Jahr 1960 wurde aus der Ried Klaus erstmals ein sorten-, lagen- und naturreiner Riesling abgefüllt, d.h. ein Wein ohne das damals übliche Aufzuckern. Zur nachhaltigen Dokumentation wurden die Fässer notariell versiegelt.
Mit seinem Freund Prof. Claus Riedel entwickelte Josef Jamek eigene Riedel – Gläser für diesen Riesling und später auch für andere Sorten, damit diese leichten und duftigen Weine perfekt zur Geltung kamen. So wurden die Jamek Weine schon in den 60er Jahren in der Gaststätte in Riedel Gläsern kredenzt. Die Weinflaschen wurden nach den einzelnen Lagen bezeichnet und die Fassnummern auf dem Rücketikett vermerkt.
Den nächsten großen Schritt setzte Josef Jamek mit dem Wiederaufbau der Steinterrassen in der Ried Klaus und 1962 mit einer Oberkronenberegnungsanlage gegen die sommerliche Trockenheit in den extremen Bergterrassen. Als einer der ersten Weinhauer in Österreich kaufte Josef 1976 Edelstahlfässer für seine Weine, um durch Oberflächenberieselung die Gärführung zu kontrollieren. In kleinen Weinjahren setzte er auf den biologischen Säureabbau auch beim Weißwein, damit seine leichten Weine geschmeidig und gut zu trinken waren.
Josef Jamek ist am 14. März 2011 im Kreise seiner Familie verstorben.